Die Gehaltsbestandteile gehören zur neuen Logik der Zeiterfassung mit Gleitzeitkonto. Sie können genutzt werden, um Zuschläge oder andere spezielle Gehaltsbestandteile wie Zulagen, Bereitschafts- oder Einsatzzeiten aber auch ganze Tarifverträge abzubilden. Auch der automatische Pausenabzug wird hier berücksichtigt. Dies gilt jedoch nur für ganztägige Zuschläge und nicht für zeitlich begrenzte Zuschläge, da die automatisch gekürzten Pausen keinen genauen Zeitraum kennen. Generell weisen wir an dieser Stelle darauf hin, dass Pausen immer exakt erfasst werden sollten und der automatische Pausenabzug nur eine Kontrolllösung darstellt.
Die Konfiguration der Gehaltsbestandteile ist recht komplex, bei Bedarf hilft Ihnen unser Support gerne mit der individuellen Konfiguration Ihrer betrieblichen Regelungen.
Gehaltsbestandteile können direkt in einem Abrechnungszeitraum für einen bestimmten Mitarbeiter oder zentral als Gehaltsbestandteil-Definitionen angelegt werden. Da Gehaltsbestandteile meist für mehr als nur einen Mitarbeiter gelten, empfehlen wir das Anlegen einer Definition. Diese Definitionen (Verwaltung > Zeiterfassung > Gehaltsbestandteile > Definitionen) können dann für mehrere Mitarbeiter verwendet und bei Bedarf auch zentral an einem Ort geändert werden und nicht in jedem einzelnen Mitarbeiter-Abrechnungszeitraum.
Innerhalb dieser Definitionen werden Zeiträume angelegt, für die die jeweiligen Gehaltsbestandteile gelten sollen. Auf diese Weise lässt sich bei einer Änderung der Vorgaben eines Tarifvertrags künftig einfach und schnell ein neuer Zeitraum in der Definition erstellen, sodass die neuen Werte und Regeln ab einem vorher definierten Stichtag gelten.
Gerade im Umfeld der Arbeitnehmerüberlassung ist es im Hinblick auf Equal Pay oft sehr kompliziert, den Überblick über die vielen Gehaltsbestandteile zu behalten. Aus diesem Grund können zusätzliche Definitionen erstellt und im Kunden-Datensatz im Bereich ANÜ ausgewählt werden. Diese überschreiben dann die sonst für die jeweilige Person hinterlegten Gehaltsbestandteile, um für Arbeiten für diesen Kunden die Equal Pay Grundsätze zu beachten.
Bevor die ersten Gehaltsbestandteile angelegt werden, sollten zunächst Kategorien für diese Bestandteile angelegt werden (Verwaltung > Zeiterfassung > Gehaltsbestandteile > Kategorien). Jeder Kategorie können später beliebig viele Gehaltsbestandteile zugeordnet werden, diese werden in der Abrechnung und an anderen Stellen gruppiert angezeigt. Typische Kategorien wären "Nachtarbeit", "Sonntagsarbeit" oder "Feiertagsarbeit". Wenn unterschiedlich Hohe Zuschläge gelten und diese gesondert ausgewertet werden sollen kann es aber auch sinnvoll sein, beispielsweise "Nachtarbeit 25%" und "Nachtarbeit 40%" getrennt anzulegen.
Die Gehaltsbestandteile unterstützen drei Betrachtungszeiträume:
Je nach gewähltem Zeitraum stehen unterschiedliche Optionen zur Verfügung. In den meisten Fällen ist der Betrachtungszeitraum "Tag" ausreichend. Die beiden anderen Varianten können jedoch beispielsweise genutzt werden um nachträglich auf wochen- oder monatsbasis Rückverrechnungen gemäß Tarif- oder Arbeitsvertraglicher Regelung vorzunehmen.
Über das Zeitkonto lässt sich definieren, für welches Zeitkonto der aktuelle Bestandteil relevant ist. Folgende Zeitkonten stehen zur Auswahl:
Hier wird definiert, an welchen Arbeitstagen dieser Gehaltsbestandteil gelten soll. Zu den Wochentagen gehören in diesem Fall auch die Feiertage, wobei bei den Feiertagen zwischen den unterschiedlichen Kategorien (sofern für Feiertage definiert) unterschieden werden kann.
Auch die Kategorien, für die der Gehaltsbestandteil gelten soll, können individuell gewählt werden.
Für jeden Gehaltsbestandteil kann ein Zeitraum angegeben werden, in welchem er gilt. Bei Nachtarbeit könnte dies beispielsweise 20:00 - 06:00 Uhr sein, Bei Sonn- und Feiertagsarbeit wäre die Option "ganztägig" in den meisten Fällen die richtige Wahl. Für ganztägige Zeiträume kann zudem auch der Folgetag bis zu einer bestimmten Uhrzeit mit einbezogen werden.
Soll der Gehaltsbestandteil erst ab einer bestimmten vorher geleisteten Arbeitszeit ausbezahlt werden, oder bis zu einer bestimmten geleisteten Arbeitszeit, dann kann man das hier angeben. Beispiel: Mehrarbeit: Bekommt man ab 10 Stunden Arbeit 25% mehr Gehalt pro mehr geleisteter Stunde, trägt man eine Arbeitszeit zw. 10 und 24 Stunden ein. Zusätzlich setzt man den Haken bei "nur die Zeit innerhalb dieses Zeitraums zählen". Dann werden alle Stunden, die sich in diesem Zeitraum befinden, mit 25% mehr Gehalt hinterlegt.
Sollen die Gehaltsbestandteile erst ausbezahlt werden, wenn man eine gewisse Zeit darin gearbeitet hat, kann man das hier angeben.
Gehaltsbestandteile gelten in der Regel auch für Urlaubstage. Wird ein Urlaubstag erfasst und für diesen Zeiten gutgeschrieben, werden die Zuschläge wie an einem normalen Arbeitstag gutgeschrieben. Ist dies nicht gewünscht, können alle Haken in diesem Abschnitt entfernt werden.
Hier können Sie auswählen, für welche Job-Typen, Arten und Kategorien der Gehaltsbestandteil gelten soll und ob es sich um einen ANÜ-Job handelt oder nicht. Auf diese Wiese können Mitarbeiter für einen bestimmten Kunden beispielsweise unterschiedliche Zuschläge oder Zulagen abhängig davon erhalten, ob es sich um einen ANÜ-Job handelt oder nicht.
Außerdem ist es möglich Gehaltsbestandteile für einzelne Kunden und Locations zu hinterlegen. So sind kunden- oder locationabhängige Zuschläge oder Zulagen möglich.
Wurden für einen Job Zusatzdatenfelder des Typs "Checkbox" hinterlegt (Verwaltung > Jobs > Zusatzinformationen), können Gehaltsbestandteile auch darauf zurückgreifen. Wird beispielsweise ein Feld "Verpflegung" angelegt und über die Checkbox geregelt, ob es diese bei der Veranstaltung gab oder nicht, kann darüber eine Zulage für eine Verpflegungspauschale gesteuert werden.
Für jeden Gehaltsbestandteil kann eine Anzahl an garantierten Stunden festgelegt werden, wobei es auch möglich ist, hier auch nur die Differenz zu zählen. Alternativ ist es auch möglich, ein Limit auf eine maximale Anzahl an Stunden pro Tag zu definieren.
In diesem Abschnitt werden alle bereits zu dieser Definition angelegten Gehaltsbestandteile angezeigt. Wird ein Haken gesetzt, so wird der Wert des aktuellen Bestandteils vom anderen abgezogen. Dies kann beispielsweise für parallele Zeiträume gelten, wenn einer nur unter bestimmten Bedingnungen gültig ist, diese aber nie parallel berechnet werden sollen (z.B. bei Nachtarbeit, wenn in einem bestimmten Zeitraum ein höherer Prozentsatz gelten soll).
Der Prozentsatz und die Lohnart können am Ende des Dialogs eingegeben werden. Der Prozentsatz bestimmt die Höhe des Zuschlags und die Lohnart ist für den Export in Lohnsysteme relevant.
Ebenso können Sie als Auszahlungsart die Option "Als Zulage" wählen. Daraufhin erscheint ein neues Eingabefeld, in welches Sie einen fixen Betrag (€) eingeben können. In diesem Fall kann das Eingabefeld für den Prozentsatz unausgefüllt bleiben.
Wählt man die Auszahlungsart "Als Zulage ( x / Stunde / Tag - Zusatzinformation)" kann der Gehaltsbestandteil auf ein Zusatzdatenfeld der Mitarbeiter-Stammdaten zugreifen (Verwaltung > Personal > Zusatzinformationen). Somit kann je Mitarbeiter ein individueller Betrag verwendet werden. Das ist z.B. der Fall, wenn die Zulage an sich die Gleiche ist, die Mitarbeiter aber unterschiedlich verdienen.